Herren 3.Runde Wernesgrüner Sachsenpokal VfB Fortuna Chemnitz - FV Dresden 06 Laubegast 5:4 nE (0:1, 1:1)
Dass die Spiele der 1. Männermannschaft des VfB Fortuna Chemnitz meist gutklassig aber immer sehr spannend und unterhaltsam sind, hat sich in Chemnitz und Umgebung schon längst rumgesprochen. Das hielten die Jungen von Cheftrainer Rocco Dittrich auch in der dritten Runde des Sachsenpokals. Gegner war hier im heimischen Stadion an der Beyerstraße die zuletzt in fünf Pflichtspielen (4 Sieg, 1 Remis) ungeschlagen Elf vom FV Dresden 06 Laubegast. Am Ende ging es diesmal bis in Elfmeterschießen, ehe die Fortunen ihren am Ende auch verdienten Einzug ins Pokal-Achtelfinale bejubeln durften.
Beide Teams begannen mit großem Respekt voreinander, so dass sich das Geschehen anfangs nur zwischen den Strafräumen abspielte. Die ersten Chancen erspielten sich dann die Fortunen, die die Geschwindigkeitsvorteile von Manuel Neubert und Kevin Gajt auf der rechten Seite nutzten. Die erste Tormöglichkeit ergab sich dann für Florian Rüger, der überraschend aus der Drehung abzog und Fabian Vogel im Dresdner Tor zu einer starken Parade zwang (12.). Mit zunehmender Spielzeit kamen dann die Männer von der Elbe immer besser ins Spiel, ließen den Ball schnell und direkt laufen und erspielten sich so ein optisches Übergewicht an Spielanteilen. 100%ige Tormöglichkeiten kamen dabei aber nicht heraus. Bei Halbchancen von Tommy Gommlich (14.), Jonas Konzok (31.) und Felix Wappler (39.) war Magnus Schüler im Chemnitzer Tor auf dem Posten. Auf der anderen Seite hatten Chis Meier (Kopfball 17.) und Riccardo Gläser (32.) auch Möglichkeiten, aber ernsthafte Gefahr für das Tor der 06er resultierte daraus nicht. Als schon alles mit einem torlosen Remis zur Halbzeit rechnete, zeigten die Elbflorenzer, dass sie mit allen Wassern gewaschen sind und Naivität sofort bestrafen. Einen Ball an der Strafraumgrundlinie nahm Kevin Gajt an, um ihm mit dem zweiten Kontakt aus dem Strafraum zu spielen, ein Dresdener stellte von hinten den Fuß dazwischen, so dass ihn der Youngster treffen musste und Schiedsrichter Luis Kehl aus dem Vogtland zeigte prompt auf dem Elfmeterpunkt. Torjäger Tony Schmidt ließ sich die Strafstoßchance nicht entgehen und verwandelte sicher zum 0:1 (45.+1). Dies Führung war auch aufgrund der besseren Spielanlage bis zu diesem Zeitpunkt in Ordnung.
Während die Dresdener an ihr gutes Spiel vor der Pause im zweiten Abschnitt nicht mehr anknüpfen konnten, sondern ständig versuchten durch schauspielerische Einlagen gelbe Karten zu provozieren, schalten die Fortunen nun einen Gang höher. Der Wechsel der Spielanlage auf drei Stürmer ab gut einer Stunde Spielzeit, tat sein Übriges. Als Calvin Wilhelm in der 59. Spielminute stark in den Strafraum eindrang und in die Mitte passte, fehlte noch der Abnehmer in der Mitte. Drei Minuten später ergab sich für Chris Meier die nächste Chance, wieder war Fabian Vogel auf dem Posten. In der 69. Spielminute verfehlte ein Schuss von Riccardo Gläser das Tor knapp. Kurze Zeit später hätten sich die Fortunen fast selbst den Ball ins eigene Tor gelegt. Kapitän Moritz von der Mühlen konnte nach dem ping-pong noch rechtzeitig vor der Torlinie klären (75.). In den letzten Sekunden der Nachspielzeit fiel dann doch noch der verdiente Ausgleich. Die nun „alles oder nichts“ spielenden Gastgeber brachten den Ball von rechts nochmal in den Torraum. Riccardo Gläser spitzelte im besten Gerd-Müller-Stil das Spielgerät noch durch die „Hosenträger“ des Dresdener Torwarts in die Maschen (90.+3) zum umjubelten 1:1.
Die Verlängerung gehörte dann ganz den Fortunen, die durch die eingewechselten Omar Said Megueni (101.), Lucien Hertel (104.) und Marc Leon Seifert (112.) noch gute Möglichkeiten zur Entscheidung hatten. Die doch – im Gegensatz zu ihrem allerorts bekannten Fan-Rentner, der lautstark bis zum Schluss anfeuerte, – ziemlich platt wirkenden Laubegaster versuchten sich ins Elfmeterschießen zu retten. Das gelang ihnen mit viel Glück und Schiedsrichterhilfe.
Im Elfmeterschießen vergaben die Dresdener Leonardo Geißler (übers Tor) und Tony Schmidt (sicher gehalten von Fabian Gerstenberg), während Tom Hengst, Riccardo Gläser, Omar Said Megueni und Marc Leone Seifert sowas von sicher verwandelten, dass Florian Rüger als fünfter Schütze gar nicht mehr ausführen musste. Mit dem 5:4 (0:1, 1:1) Erfolg ziehen die Fortunen erstmals seit langer Zeit wieder in ein Achtelfinale des Sachsenpokals ein und dürfen bei der Auslosung am kommenden Montag auf ein interessantes Los hoffen.
Am kommenden Sonntag ist man im Kampf um Landesligapunkte beim VfB Empor Glauchau zu Gast. Anstoß im Sportpark Meeraner Straße ist 14.00 Uhr. Das wird eine sehr schwere Aufgabe bei einem der Liga-Top-Favoriten. (FR)
VfB Fortuna: Magnus Schüler (119. Fabian Gerstenberg) – Dominik Hornig, Moritz von der Mühlen (C.), Kevin Gajt (65. Lucien Hertel) – Tom Hengst, Riccardo Gläser (V.), Manuel Neubert (101. Nico Weißbach, V.), Kevin Eberlein (Marc Leone Seifert, V.) – Florian Rüger (V.), Chris Meier (Omar Said Megueni), Calvin Wilhelm.
Tore: 0:1 Tony Schmidt (45.+1 FE), 1:1 Riccardo Gläser (90.+3), Elfmeterschießen: 1:2 Emanuel Bühl, 2:2 Tom Hengst, Leonardo Geißler verschießt, 3:2 Riccardo Gläser, 3:3 Ramon Gleitz, 4:3 Omar Said Megueni, 4:4 Sebastian Krause, 5:4 Marc Leone Seifert, Tony Schmidt gehalten
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Louis Kehl (Mylau-Reichenbach / V.), Lucas Leihkauf, Felix Schinkitz
Kommentar schreiben